Karte 17: Bonbon
Die Karte Online-Umfrage 17 zeigt wie die KSDS-Karte 30 eine grosse Anzahl unterschiedlicher dialektaler Ausdrücke für den Begriff Bonbon. Die im westlichen Gebiet der Deutschschweiz dominierende Wortform Täfeli ist auf der Karte 17 auf annähernd demselben Gebiet kartiert wie auf der KSDS-Karte 30. Im Oberwallis konnte Bonbon u. Ä., wohl beeinflusst durch die Nähe zur französischsprachigen Schweiz, seine ohnehin schon dominante Stellung zulasten der Varianten Guetsch(ji) und Zucker(li) weiter ausbauen. Der Ausdruck Bonbon u. Ä. konnte nicht nur im Kanton Wallis sein Geltungsgebiet vergrössern, sondern auch in den Kantonen Thurgau und St. Gallen. Eine Verbreitungskarte würde zudem zeigen, dass die Bezeichnung Bonbon u. Ä., möglicherweise gestützt durch die Anlehnung an den hochdeutschen Ausdruck Bonbon, in vielen Regionen neben den dort dominanten Varianten auftaucht. Im Kanton Luzern zeigt sich sowohl auf der KSDS-Karte 30 als auch auf der Karte 17 eine bunte Mischung dominanter Worttypen. Auffallend beim Vergleich der Karten ist jedoch, dass auf der Karte 17 die Wortform Guezi die Bezeichnung Trops teilweise überlagern konnte. Im Kanton Freiburg ist zu beobachten, dass die Variante Trops(i) keinen Zuspruch mehr fand. Die in den Halbkantonen Appenzell Innerrhoden und Ausserrhoden und im Kanton St. Gallen angestammte Wortform (Zucker-)Bolle verlor auf der Karte 17 im Vergleich mit der KSDS-Karte 30 vor allem im nördlichen Teil der Wortlandschaft an Geltung. Auf einem grossen Teil der Kantonsgebiete von Schaffhausen und Zürich ist Zältli die einzige vorherrschende Bezeichnung. In den Kantonen Schwyz und Zug breitete sich der Ausdruck Zältli besonders stark aus und überlagerte andere dort angestammte Formen wie (Zucker-)Boone, Zückerli, Zuckerstei und (Zucker-)Chügeli, wobei letzteres nirgends mehr die vorherrschende Wortform ist. Die Verbreitung der Bezeichnung Chröömli ist interessant, weil sie auf der KSDS-Karte 30 nur im Kanton Aargau auftaucht, im Gegensatz dazu auf der Karte 17 aber in mehreren Gebieten kleinräumig als vorherrschende Variante kartiert ist. Eine ganz neue Form scheint die Variante Zücki zu sein, die im Kanton Glarus und teilweise Graubünden vorherrscht. Eventuell handelt es sich dabei um eine Verkürzung der Wortform Zückerli, die in diesem Gebiet bereits auf der KSDS-Karte 30 verzeichnet ist. Die Ausdrücke Füürstei und Gaaramäl, welche auf der KSDS-Karte noch vereinzelt belegt sind, wurden dagegen an der Online-Umfrage nicht mehr angegeben. So unterschiedlich die Bonbons in ihren Farben, Grössen und Geschmackrichtungen sind, so vielfältig sind auch die dafür verwendeten Bezeichnungen. Auf der Karte 17 wurden über dreissig an der Online-Umfrage genannte Varianten nicht kartiert, darunter auch der Ausdruck Mocke. Interessanterweise ist Mocke, trotz der fehlenden dominanten Stellung in einer Region, in weiten Teilen der deutschen Schweiz verbreitet. Weitere Verbreitungskarten würden bestätigen, dass dialektale Bezeichnungen für den Begriff Bonbon häufig nicht nur auf eine Region beschränkt sind, sondern grossflächig verwendet werden. Beim Vergleich der Karte zu Bonbon mit anderen hier kartierten Begriffen fällt auf, dass es beim Ausdruck Bonbon vergleichsweise geringe Veränderungen gab. So nehmen die meisten Varianten auch auf der neueren Karte 17 in einem ähnlichen Gebiet eine dominante Stellung ein wie noch auf der KSDS-Karte 30.
Zu diesem Begriff gibt es auch eine interaktive Karte.